Hardanger – Eine alte norwegische Stickanleitung und wie ich zur Spinnstube kam
Handarbeiten sind schon sehr lange mein Hobby. Vieles habe ich in Laufe der Jahre ausprobiert: Weben, Stricken, dänische Kreuzsticharbeiten und Patchwork. Aber an eines hatte ich mich noch nicht herangetraut: Hardanger – eine alte norwegische Sticktechnik.

Und dabei hatte ich bereits im Jahre 1980, während meiner ersten Norwegenreise, bei „Husfliden“, einer Handelskette der norwegischen Kunsthandwerker*innen, die Anleitung für eine Decke in Hardangertechnik erworben .
Da früher alles noch nicht so perfekt war wie heute, bekam ich die einfache Fotokopie einer Tischdecke, die im Laden ausgestellt war, mit Anleitung, Garn- und Stoffbeschreibung auf Norwegisch.
Vor ein paar Jahren fiel mir diese Kopie wieder in die Hände. Ich versuchte mit dem Google Übersetzer die Anleitung zu entschlüsseln, vergebens. Die Fachbegriffe kannte Google nicht. Was tun???
Per Zufall war am gleichen Tag die Ankündigung des Spinnstubentreffens in der Zeitung. In der Hoffnung auf Hilfe machte ich mich auf den Weg. Und tatsächlich: es gab Frauen, die mit der Anleitung umgehen konnten und mir erklärten, welches Material ich zu besorgen hatte. Ich fand es bei Woll Weber in Hameln und damit konnte ich gleich beim nächsten Spinnstubentreffen mit der Unterstützung der beiden versierten Stickerinnen Karola und Annegret mit der Arbeit beginnen.
Inzwischen ist aus der alten Anleitung ein wunderschöner weißer Läufer entstanden.

Zu den Spinnstubentreffen gehe ich immer noch gern. Frei nach dem Motto:“ da werden sie geholfen“, gebe ich inzwischen auch mein Wissen an andere weiter.